Boule
Unsere Geschichte
Seit 2015 wird beim Turnverein das französische "Petanque" gespielt. Ca. 10 Anhänger der typisch französischen Sportart richteten Ende Oktober bei den Tennisplätzen am Winterrain ein Boulefeld ein. Man traf sich anfangs einmal pro Woche und frönte in lockerer Runde das Spiel mit den ca. 700 g schweren Metallkugeln.
Bereits 2016 war aufgrund des ständig steigenden Andrangs bei den durchgeführten Turnieren eine Erweiterung notwendig. 4 weitere Plätze wurden neben den Tennisplätzen für das erste Großturnier (30 Doublette-Teams) beim TVI-Sportfest eingerichtet.
In 2017 baute man dann in Eigenarbeit für das zweite Großturnier beim TVI-Sportfest mit 28 Doublette-Teams 6 neue Boulebahnen auf einem umfunktionierten Tennisplatz. Diese wurden seither außer beim Sportfest auch für das Vatertagsturnier mit jeweils ca. 25 Teilnehmern, mehrere Ranglistenturniere bzw. für die Vereinsmeisterschaften genutzt.
Auch ohne Turniere schiebt man beim Turnverein Ispringen nicht nur "eine ruhige Kugel", sondern man trifft sich regelmäßig in verschiedenen Gruppierungen 3-5 Mal in der Woche. Sei es zum Üben, zum Training für die Runde und Meisterschaften oder um einfach nur bei einem kühlen Gersten- oder Rebensaft die Geselligkeit zu pflegen - ganz nach dem Motto des französischen Vorbilds des "savoir vivre" (="der Kunst des angenehmen Lebens").
Und was man in Ispringen früher nicht für möglich gehalten hätte, war plötzlich Realität: Selbst bei dichtem Schneetreiben trafen sich am ersten Schneesonntag ein paar unentwegte Anhänger und ließen für 2 Stunden die Kugeln rollen....
Ein ganz anderes Erlebnis ist unsere Teilnahme an einer Freizeitrunde (der "Just-Liga" von Pforzheim und Enzkreis) seit 2017. Erstaunt darüber, wie viele Mannschaften hier in der Gegend diese Sportart betreiben, starteten wir mit 8 Mann (nur Männer, obwohl genauso Frauen mitspielen dürfen) im Mai 2017 erstmals in dieser Runde und fuhren einmal pro Woche nach Ötisheim, nach Illingen, Niefern, Steinegg oder Ersingen (bzw. spielten das Rückspiel zu Hause).
Am Anfang zahlte man oft Lehrgeld, weil man einfach zu ungeduldig und zu unerfahren agierte. Aber mit der Zeit konnte man auch Erfolge einfahren und schöne Ergebnisse erzielen. Als die Runde im Juli zu Ende war, lag man auf einem Mittelplatz und war sich sicher, auch im kommenden Jahr wieder an der Runde teilzunehmen.
Das geschah dann 2018 auch und zwar gleich mit 2 Teams. Und das unerwartete passierte: Dank des ungebremsten Trainingseifers konnten wir uns im Feld der 20 Teams gut behaupten und schafften mit nur einer Niederlage den Aufstieg von der 2. in die 1. Liga. Und auch unsere 2. Mannschaft belegte einen guten Mittelplatz im Feld. In dieser 1. Liga hätten wir auch jetzt in 2019 spielen können, wenn nicht der Modus geändert worden wäre:
Team A erreichte 2019 in Staffel West den 3. Rang und im Endergebnis den 6. Rang aller Mannschaften (wobei man nur knapp an der Endrunde der besten 4 vorbeischrammte). Team B errang Platz 5 in Staffel Ost und insgesamt Platz 10 von 16 Teams.
Das Jahr 2020 wird logischerweise als das Corona-Jahr in die Geschichte eingehen (und hoffentlich nur 2020!). Mit 2 Teams starteten wir verspätet in die "JUST-Corona-Liga", die dieses Mal von Juli bis Oktober dauert. Leider waren beim Start statt der angemeldeten 18 aufgrund der äußeren Umstände nur noch 11 Teams dabei. Aber auch so lässt sich ein Meister küren. Unser Ispringer B-Team schafften dabei das Kunststück, in die Endrunde der besten 4 Teams zu kommen und konnte dabei sogar den mehrfachen Meister der letzten Jahre hinter sich lassen.
Große Hilfe erhielten wir von den Ersinger und Ötisheimer Boulern, die uns in mehrfacher Hinsicht unter die Arme griffen, uns zu Turnieren einluden (z.B. Sylvesterturnier! (Im Freien!!)) und uns wichtige Tipps gaben.
Überhaupt ist Kameradschaft, Ruhe und Gelassenheit im Boulesport großgeschrieben. Man kann es beinahe überall betreiben, allein, zu zweit oder in Gruppen, Jung und Alt gemeinsam bis ins hohe Alter (wobei das ältere Klientel überwiegt) und Geschlechtertrennung ist auch nicht vorgesehen. Man braucht weder große Kondition noch Kraft, allein Konzentration und Geschicklichkeit ist eine Voraussetzung. Insofern ist die Sportart Boule ein Ausgleich in der heutigen hektischen Zeit, ein Ruhepol für die Seele, eine intensive Kommunikationsquelle innerhalb einer bestehenden Gemeinschaft. Daher dürfte die jüngste Abteilung des Turnvereins auch nicht nur eine Eintagsfliege sein, sondern noch lange im Vereinsangebot bestehen bleiben.