TVI verliert in Eggenstein
Leistung zum Vergessen führt zu unnötiger Niederlage
Der Autor des Berichts spricht keinem der Akteure mangelnden Willen ab. Ich möchte das Geschehene in eine einigermaßen ironische Note verpacken und werde vielleicht etwas zynisch. Ich möchte niemanden zu nahe treten und bin mir sicher, dass jeder Akteur 100% versucht hat, sein Bestes abzurufen und mit dem Willen nach Eggenstein gefahren ist, etwas Zählbares zu holen. Leider klappte dies bei keinem der eingesetzten Spieler.
Ich zitiere zunächst die Zuschauer auf der Tribüne, die es, zugegebenermaßen immer einfacher haben und alles besser wissen (und natürlich auch besser machen würden, sonst säßen sie ja nicht auf der Tribüne), zu diesem Spiel:
1: Für den Scheiß 6€!
2: Aber das Schorle ist gut!
3: War der gestern hart saufen?
4: Was machen sie denn?
5: Warum alles durch die Mitte?
6: Die können noch 2 Stunden spielen, das wird heute nix!
7: Oh mein Gott!!!
Von Beginn an war der TVI nicht richtig auf der Platte. Eggenstein verteidigte stark im Mittelblock, die Angreifer des TVI steuerten nahezu also jeden Angriff über eben diese Mitte. Dort gab es sichtlich Haue aber nichts Zählbares zu holen, weshalb der Großteil der Ispringer Angriffe ins Leere liefen. Nahezu magnetartig wurde man vom Doppelblock der Gastgeber angezogen und zerschellte immer wieder daran. Wenn dann Aktionen erfolgreich waren, die z.B. zwischen 1 und 2 oder über Außen erfolgten, wiederholte man dies in der Folge konsequenterweise nicht, sondern versuchte erneut den Doppelblock zu durchbrechen. Auch die Kreisanspiele waren zumeist ein gefundenes Fressen für die Eggensteiner, weshalb bereits zur Pause beim Stand von 15:10 der TVI deutlich im Hintertreffen war. Die Gastgeber selbst zeigten sich effektiv im Angriff, stabil in der Abwehr ohne dabei allerdings Angst und Schrecken zu verbreiten… im Normalfall.
In der Halbzeit war man sich beim bereits erwähnten gut schmeckenden Pausenschorle einig, dass wenn der TVI sich besinnt und seine Leistung von einer Schulnote 4,5 auf eine 3 drücken kann, noch alles drin ist. Und zu Beginn sah es nicht mal schlecht aus. Mit einer 4:2 Deckung schaffte man den 14:16 Anschluss. Vorne lief es besser und es schien so, als könnte der TVI das Spiel drehen. Eine rote Karte, vollkommen übertrieben aber geschenkt, an den Schiris lag es keinesfalls, gegen den „Comebacker“ Kevin Reich brachte dann aber einen erneuten Knick ins Spiel. In der Folge dann wurde es vogelwild. Ich versuche eine Szene symptomatisch für das Spiel Revue zu passieren so gut es geht.
Auf der Halbposition haben wir eine gute Aktion eines Ispringer Akteurs, welche mit einem Durchbruch seinerseits zwischen Halb und Außen beginnt, Jetzt rechnet in der Halle eigentlich jeder mit einem Wurf aufs Tor. Doch nicht an diesem Tag. Statt zu werfen wird der Ball zum vollkommen verdutzten Außen gepasst, der die unübliche Situation vollkommen berechtigt nicht einordnen kann und den Ball dann verdaddelt. Eggenstein spielt den Ball schnell nach vorne doch ein Ispringer Akteur hat sehr gut aufgepasst und fängt den Ball ab… um diesen dann schnurstracks in den Lauf eines Eggensteiner Spielers zu werfen, der dann natürlich trifft. So wuchs der Rückstand wieder auf bis zu 7 Treffer an. Dennoch war man auf der Tribüne der Meinung, wenn der TVI die letzten 15 Minuten nur normal spielt, dass man dann noch zumindest einen Punkt holen könnte, da ja die Gastgeber auch nicht überzeugten. Außerdem weiß man ja, was die Mannschaft zu Leisten in der Lage ist. Doch es klappte einfach nichts. Letzten Endes verlor man trotz geschätzten 17 technischen Fehlern nur mit 5 Toren. Ich lege mich fest, eine Leistung mit der Schulnote 3,5 hätte zum Sieg gereicht, ohne den Gastgebern zu nahe treten zu wollen.
Es ist offensichtlich, dass die Akteure von Coach Hörner auf dem Zahnfleisch gehen. Die Spieler, die teilweise aus langwierigen Verletzungen kommen und immer noch damit herummachen sind körperlich hart am Limit. Manche spielen auf Positionen, für die sie nie vorgesehen waren. Sehr gute Vorstellungen wie in Rintheim und gegen Handschuhsheim wechseln mit Spielen wie in Schriesheim oder gegen Eggenstein. Diese mangelnde Konstanz ist einem, nahezu wöchentlich wechselndem Kader geschuldet, der zweifelsfrei hoch talentiert ist, aber aufgrund der körperlichen Verfassung aktuell zu selten in der Lage ist, dieses Talent abzurufen. Stark von Kevin Reich, der sich in dieser schwierigen personellen Situation hinstellt, 2x ins Training rennt und sich für die personell gerupfte Mannschaft ins Feuer wirft. Auch Manu Blum beißt auf die Zähne und versucht alles um sein Team zu unterstützen. Und auch Brian Morlock zeigt nach Verletzung volles Engagement und gibt sichtlich alles, wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Ich könnte noch weitere Beispiele aus der Vergangenheit hier aufzählen. Insgesamt haut sich die Truppe wirklich rein, und wir in Ispringen sind stolz auf unsere Jungs, die Moral zeigen und den Widrigkeiten trotzen.
Im Großen und Ganzen bleibt nämlich die Zuversicht, da die Truppe sich bereits in Normalform in dieser Saison deutlich besser gezeigt hat. Kopf hoch, Vorwärts fett nei.
Auf Regen folgt stets Sonnenschein!
Es spielten für den TVI: Daniel Beetz (beide Tor), Fabian Kröner, Julian Rost (2), Jan Diener, Manuel Blum (6), Sören Apelt (3), Florian Rost (3), Brian Morlock (4), Yannik Richter (7), Kevin Reich (1), Björn Langkabel (2), Marc Hüttler
